Radfahren ist gesund.
Zumindest und überwiegend
für den oder die,
welche selbst in die
Pedale treten.
Zunehmend schwieriger
gestaltet sich das für uns,
die wir öfter nicht
hinter dem Lenker sitzen
und so unfreiwillig und vor allem fern
von offiziellen Radwegen in
die bedenkliche Nähe
von RadfahrerInnen geraten.
Dabei meine ich keinesfalls
jene Radfahrer,
die nach unten treten und
nach oben buckeln,
dies ist ein ganz anderes
Thema,
sondern jene sich
vehement vermehrenden Veloliebhaber,
die uns solo oder rudelweise im alltäglichen Straßenleben
und meistens unverhofft von
hinten begegnen.
Früher warnten klappernde
Schutzbleche,
heute allemal ein kurzes,
kaum wahrnehmbares,
leises Reifensirren
hinter uns auf dem Geh - oder Wanderweg
und dann urplötzlich aus 2
cm Entfernung
das durchdringende
Scheppern einer Fahrradklingel.
Oder keine Klingel, nur
ein eiskalter, heftiger Luftzug,
ein wehender Mantel, das
Ende eines Schals, ein langer Rastazopf,
der mehr als knapp am
eigenen Kopf vorüber schwingt.
Wenn das zutiefst
erschrockene Herz
wieder halbwegs normale Rhythmen
klopft,
kommt der, kommt die
Nächste.
Mit oder ohne Klingel und
wieder von hinten.
Das sind die sich
aufstauenden Momente,
wo natürliches Aggressionspotential
in Mensch
klein und unbedeutend wird
gegenüber jenen Rachegefühlen,
die rasant ganz tief
heraus und spontan nach oben schwappen.
Ziegelsteinweitwurf zum
Beispiel
wäre eine nachhaltige
Möglichkeit solchen Aggressionsabbaus,
aber wer hat die
hartgebrannten Dinger schon einzeln
oder gar dutzendweise
dabei.
Om.