Mittwoch, 30. Januar 2013

RadfahrerInnen




Radfahren ist gesund.
Zumindest und überwiegend für den oder die,
welche selbst in die Pedale treten.
Zunehmend schwieriger gestaltet sich das für uns,
die wir öfter nicht hinter dem Lenker sitzen
und so unfreiwillig  und vor allem fern
von offiziellen Radwegen in die bedenkliche Nähe
von RadfahrerInnen geraten.
Dabei meine ich keinesfalls jene Radfahrer,
die nach unten treten und nach oben buckeln,
dies ist ein ganz anderes Thema,
sondern jene sich vehement vermehrenden Veloliebhaber,
die uns solo  oder rudelweise im alltäglichen Straßenleben
und meistens unverhofft von hinten begegnen.
Früher warnten klappernde Schutzbleche,
heute allemal ein kurzes, kaum wahrnehmbares,
leises Reifensirren hinter uns auf dem Geh - oder Wanderweg
und dann urplötzlich aus 2 cm Entfernung
das durchdringende Scheppern einer Fahrradklingel.
Oder keine Klingel, nur ein eiskalter, heftiger Luftzug,
ein wehender Mantel, das Ende eines Schals, ein langer Rastazopf,
der mehr als knapp am eigenen Kopf vorüber schwingt.
Wenn das zutiefst erschrockene Herz
wieder halbwegs normale Rhythmen klopft,
kommt der, kommt die Nächste.
Mit oder ohne Klingel und wieder von hinten.
Das sind die sich aufstauenden Momente,
wo natürliches Aggressionspotential in Mensch
klein und unbedeutend wird  gegenüber jenen Rachegefühlen,
die rasant ganz tief heraus und spontan nach oben schwappen.
Ziegelsteinweitwurf zum Beispiel
wäre eine nachhaltige Möglichkeit solchen Aggressionsabbaus,
aber wer hat die hartgebrannten Dinger schon einzeln
oder gar dutzendweise dabei.

Om.