Samstag, 18. Februar 2012

Der Weg zu Dir



Der Weg zu Dir



Es nutzt Dir nichts mit der Vergangenheit,
in und mit alten Fehlern jonglieren und leben zu wollen.
Du bist und bleibst dadurch angreifbar
für den Egoismus jener Dinge und Menschen,

denen Du einmal grenzenlos vertraut hast.
Die Dich aber nach wie vor für ihre eigenen Ziele benutzen
und das nur können, weil Du es zulässt.

Du kannst diese Menschen nicht ändern,
Du kannst und Du wirst deren Denken und Tun
nicht besser machen, in dem Du diese Leute immer wieder
und immer wieder gegen Dich erträgst.

Du kannst nur Dich ändern,
damit Dich Bedingungen, Nachfolgeereignisse
nicht mehr erschlagen und so abgrundtief wehrlos machen.
 
Diesen existenziellen Cut, Dich zu wehren, nimmt Dir niemand ab.

 
Ganz egal wie viel Du um die Ohren hast,
wie viel auch immer neu und zusätzlich auf Dich zu kommt,
solange Du duldest und erduldest, bleibst Du Opfer
und bist gleichzeitig Täter gegen jene,
die Dich schätzen, Dich lieben und Dir vertrauen.

Weil Du Dich in Deiner geglaubten Hilflosigkeit ertrinken lässt.
Weil Du genau diese leidvoll erfahrene Erbärmlichkeit
gegen Dich und immer stärker gegen andere verwendest.
Du wirst unglaubwürdig und unzuverlässig,
weil Du Forderungen an das Leben stellst,
die nicht das Leben zu erfüllen hat,
sondern Du.

Du solltest Dich entscheiden.
Du kannst alles so lassen, wie es ist,
Du kannst alle, die vielen Menschen enttäuschen,
die Dich kennen und die an Dich glauben,
Du kannst Dich aufgeben, Du kannst alles aufgeben,
oder Du kannst tatsächlich und wirklich
beginnen Dein eigenes Leben zu leben.
In kleinen und größeren Schritten, in Reihenfolgen,
mit viel Zeit für Dich.
Bemühen dafür, halbherzig aus Angst davor, irgendwann,
später, ein bisschen, ist zu wenig.
Es verschwindet sonst nach und nach, alles.
Das viele, was Du bisher erreicht hast,
entzieht sich Dir häppchenweise,
dass, was Dich und dass, was Du liebst.
Es verweigert sich Dir, geht einfach weg.

Was danach kommt,
wer, was zwischendurch,
wird und bleibt Ersatz, für wieder lange Zeit.
Lebenszeit.
Der Kreis schließt sich.
Und Du, wie der Hamster im Laufrad,
allein, mit allem alten und gleichzeitig neuen Schmerz,
wieder mittendrin.
So lange bis es reicht.

Für den Weg in Dir.



Fotos: Berliner Mauer, Berlin